Pornografie ist schon lange kein Randproblem mehr. Das Web hat es längst allgegenwärtig gemacht. Doch es ist nicht nur die Verfügbarkeit des Materials, sondern insbesondere seine Auswirkung auf die Besucher dieser Seiten. Die Macht der Bilder kann leicht unkontrollierbaren Einfluss nehmen und der Betrachter wird zum Gefangenen, die Anonymität zum Gefängnis.

Pornografie wird bei uns immer noch als harmlose Phantasie vermarktet, doch niemand ist immunisiert gegen den Zugriff sexuellen Suchtverhaltens und die Folgen sind meist tragisch.

Der Wiener Psychiater, Neurologe und Psychotherapeut Raphael Bonelli sagt: „Der Pornokonsum macht sich selbstständig. Viele Männer können kaum mehr alleine vor einem Computer sitzen, ohne auf einschlägigen Seiten zu suchen.“

Obwohl es für Deutschland bisher nur wenig gesicherte Daten gibt, dürfte das Cyberverhalten in unserem Land nicht wesentlich anders sein als in anderen Regionen Westeuropas und der USA. Vorsichtige Schätzungen sprechen von 400.000 Internet-Sexsüchtigen in Deutschland und 40.000 in Österreich. Neun Zehntel davon sind Männer. Die Dunkelziffer dürfte aber um einiges höher liegen.

Die Zahlen aus Umfragen und Untersuchungen sind kaum zu glauben, wonach weit über 50% der Männer und mehr als 10% der Frauen, die sich regelmäßig im Internet bewegen und dabei auch einschlägige Sex-Seiten besuchen, potentielles Suchtverhalten aufweisen.

In einer Studie der “Akademie für Eherecht“ stellten amerikanische Rechtsanwälte fest, dass das Internet in 2 von 3 Scheidungen ein bedeutender Faktor war oder zumindest eine gewisse Rolle spielte. (Academy of Matrimonial Lawyers in 2003)

 

Auch viele Christen betroffen

Auch unter Christen ist Internetpornografie inzwischen ein erschreckendes Faktum. Untersuchungen des renommierten Georg Barna Institutes haben gezeigt, dass 28% der wiedergeborenen Erwachsenen in den USA der Meinung sind, dass es moralisch akzeptabel sei, Filme mit ausschließlich sexuellen Handlungsweisen anzusehen.

Gleichzeitig wiesen 57% der befragten Pastoren bereits im März 2005 darauf hin, dass Pornosucht eines der größten verdeckten Probleme geworden ist, das ihre Gemeinden enorm schädigt. (Leadership Journal Survey, March 2005)

Bill Cooper, der Präsident von „ChristiaNet.com“ weist auf eine besorgniserregende Entwicklung hin, die auch an den christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften nicht spurlos vorüber geht: „Wir sehen eine Eskalation des Problems sogar bei Männern und Frauen, die regelmäßig eine Kirche oder christliche Gemeinde besuchen.“

Bereits vor über 10 Jahren haben die „Promise Keepers” in den Vereinigten Staaten während einer Großveranstaltung mit mehreren Tausend Männern eine Befragung durchgeführt und dabei festgestellt, dass über 50% der anwesenden Männer in Pornografie verstrickt waren und regelmäßig pornografische Seiten im Internet besuchten.

Bei einer Befragung von über 500 Männern während einer christlichen Freizeit gaben 90% von ihnen an, dass sie sich häufig von Gott getrennt fühlten, weil Pornografie, Lust und Phantasien sie immer wieder fast zwanghaft beschäftigten.

Leider bleiben viele dennoch mit ihrer Scham allein. Sie wagen es nicht, sich jemandem anzuvertrauen und wissen nicht, wie sie aus dem Teufelskreis entkommen können. Doch Hilfe ist möglich.


Wie komme ich raus?
Ein Bericht von Mike Genung … (weiter)