Das christliche Monatsmagazin „Neues Leben“ veröffentlichte ein Interview mit Dr. Mark Laaser, der als ehemals Betroffener selbst über lange Zeit mit Pornografie kämpfte und heute in einem ausgedehnten Beratungsdienst steht.

Die Cybersex-Versuchung

Immer mehr Menschen werden sexsüchtig.
Einer der Hauptauslöser: Das Internet

Mehr als 25 Jahre lang hat Mark Laaser ein Doppelleben geführt. Pornografie, Affären und Besuche bei Prostituierten gehörten zu seinem Alltag während des Studiums und seines späteren Dienstes als Pastor. Seine Ehe stand kurz vor dem Ruin. Dann endlich nahm er Hilfe in Anspruch. Heute, 12 Jahre nach seiner Umkehr und Heilung, hat der promovierte Psychologe diverse Bücher zum Thema „Sexuelle Sucht“ veröffentlicht und arbeitet als Vorsitzender des Seelsorge- und Beratungsdienstes „Christian Alliance for Sexual Recovery“ in den USA.

Laaser hat Hunderte von Süchtigen und deren Familien seelsorgerlich begleitet und viele Gemeinden beraten, deren Pastoren und Gemeindeleiter bei sexuellen Verfehlungen ertappt worden sind. Nach Laasers Ansicht werden insbesondere pornografische Angebote im Internet („Cybersex“), also Bilder, Videos, Clubs und Chat Rooms zum Auslöser Nummer eins für sexuelle Sucht.

Neues Leben: Sie haben Pornografie als einen Baustein für Sexsucht beschrieben. Das Internet scheint da ja genau hineinzupassen.

Dr. Laaser: Das Erschreckende am Internet ist erst einmal, dass man ohne weiters Zugriff auf Perversionen bekommt, die jeglicher Beschreibung spotten. Das zweite und stärkste Problem ist, dass man diese Angebote in der Privatsphäre des eigenen Heims wahrnehmen kann. Früher musste man in die verschiednen Rotlichtviertel gehen, man musste heimlich dorthin fahren und und lief Gefahr, sich der öffentlichen Demütigung auszusetzen.

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Internetpornografie –
„Der eigentliche Boom liegt noch vor uns“

In seinem neuen Buch „Internetpornografie“ liefert der Ethiker Thomas Schirrmacher eine erschreckende Analyse des steigenden Trends zur Pornografie im Internet.

InternetpornografieDie Zahlen sind alarmierend: Mehr als ein Drittel aller weltweiten Internet-Downloads haben einen pornografischen Inhalt. Jede neunte Website besteht aus Pornografie. Fast jeder zehnte Mann in Deutschland gilt bereits als pornografiesüchtig, Tendenz steigend.

Der Ethiker Thomas Schirrmacher analysiert in seinem Buch den Trend „Internetpornografie“. Über 1.000 Quellen und Studien hat er dafür ausgewertet. Er liefert eine Analyse mit zahlreichen Beispielen, die aufrütteln sollen, und zeigt darüber hinaus die zerstörerischen Folgen der Internetpornografie.

Im Interview mit dem christlichen Magazin „pro“ spricht Thomas Schirrmacher über die Gefahr von Pornografie und die ausufernde Sexualisierung.

pro: Herr Professor Schirrmacher, laut einem Magazinbericht verzeichnen pornografische Internetseiten mehr Zugriffe von Nutzern als Ebay, Google, Amazon und Microsoft zusammen. Wie pornografisch ist unsere Gesellschaft?

Schirrmacher: Als die Pornografie in den 70er Jahren freigegeben wurde, war eines der Hauptargumente, dass das Interesse an Pornografie schwinden werde, wenn sie legal sei und die Menschen in der Realität ihre Sexualität ausleben dürften, wie sie wollten. Stattdessen kann sich heute jeder im Internet Vergewaltigungssequenzen, Massensex und Sex mit jeder beliebigen Tierart anschauen und sich das Sexobjekt seiner Wahl nach Haarfarbe, Nationalität oder Alter zusammenstellen. Die Pornografie im engeren Sinne mit leicht bekleideter Erotik hat einen Lebensbereich und Medienbereich nach dem anderen erobert und ist heute so allgegenwärtig, dass man zwangsweise an ihr teilnehmen muss, selbst wenn man sie ablehnt. Nichts geht mehr ohne sie. Wer sich die Plakatwerbung anschaut, könnte meinen, dass Bekleidungsgeschäfte nur noch Unterwäsche und Bikinis verkaufen. Ganze Industriezweige werben fast nur mit massiver Erotik und verkaufen scheinbar die Produkte nur nebenbei. Selbst in manchen Männermagazinen ist die Werbung mittlerweile anzüglicher als die Bilder des redaktionellen Teils.

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