Ein Bericht von Mike Genung

Während meines 20jährigen Kampfes mit Sexsucht habe ich vieles versucht, um von dieser Bindung frei zu kommen. Mein erster Versuch, die sexuelle Sünde zu überwinden, war mit Willenskraft. Doch der Zwang der unkontrollierbaren Lust war stärker als das Verlangen, damit aufzuhören.

Die Antwort der Kirche war, die Bibel zu lesen, zu beten und gut zu sein (ein Pfarrer sagte mir, ich solle „einfach damit aufhören“). So las ich täglich in der Bibel, lernte Schriftstellen auswendig und betete häufig. Aber ich konnte einfach nicht „gut sein“.

Wir können es nicht alleine

Jahrelang versuchte ich, mich durch Bibellesen, Beten und das Bekenntnis (vieler) Sünden vor Gott in Ordnung zu bringen. Aber immer wieder überrollte mich die Versuchung. Sexuelle Sünde brütet und wächst stärker in Isolation. Der einzige Weg sie auszuschalten ist, sie vor jemand anders aufzudecken.

Ich begann, mich einmal die Woche, manchmal auch täglich, mit anderen Männern zu treffen, wo ich offen sein konnte. Obwohl ich anfänglich Angst hatte, befreite mich diese Offenheit hinsichtlich meine Kämpfe und Versuchungen von Scham und der Furcht vor meinen Handlungen.

Als ich erst einmal begonnen hatte andere regelmäßig in meine Kämpfe hineinzubringen, begann die Sünde, die mich bis dahin fest im Griff hatte, ihre Macht in meinem Leben zu verlieren.

„Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet!“ (Jakobus 5,16)

„Wer seine Verbrechen zudeckt, wird keinen Erfolg haben; wer sie aber bekennt und verlässt, wird Erbarmen finden. (Sprüche 28,13)

Wenn es dich zum Stolpern bringt, schneide es ab

„Und wenn deine Hand dir Anlass zur Sünde gibt, so hau sie ab! Es ist besser für dich, als Krüppel in das Leben hineinzugehen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das unauslöschliche Feuer.“ (Jesus, Markus 9,43)

„Flieht die Unzucht!“ (1. Korinther 6,18)

Du musst den Wurzelproblemen, die die Lust nähren, gegenübertreten. Unter dem sexuellen Handeln liegt ein ausgehungertes Herz begraben, das nach Liebe und Annahme verlangt.

Jesus sagte uns, eine „Mach keine Gefangenen“ Einstellung in Bezug auf Sünde zu haben. Viele Männer fallen ständig, weil sie die Lustfallen in ihrem Leben nicht eliminieren wollen.

Doch wir alle müssen die Offensive ergreifen und die Objekte und Umstände, die unter unserer Kontrolle sind und unser ständiges Straucheln verursachen, zu entfernen.

Ganz praktisch bedeutet das zum Beispiel, den Geheimvorrat von Pornomagazinen zu verbrennen (werfe sie nicht einfach in einen öffentlich Mülltonne, wo sie jemand finden könnte).

Wenn Kabelfernsehen ein Problem ist, dann blockiere die Kanäle, oder noch besser, kündige den Service.

Wenn dich das Internet immer wieder zum Fallen bringt, dann installiere Pornografie blockierende Software, stelle den Computer an einen öffentlichen Platz, oder, wenn es nötig ist, kündige den Service.

Sollte deine Frau regelmäßig Unterwäsche- und Dessouskataloge beziehen, die dir gefährlich werden können, dann bitte sie, ihr Abo zu kündigen.

Falls dich bestimmte Stadtteile unruhig machen, fahre einen Umweg.

Gott wird nicht für dich die Stolperfallen entfernen; das ist deine Verantwortung. Wer meint, er könne von sexueller Sünde frei werden, ohne die Fallstricke der Lust aus seinem Leben zu entfernen, täuscht sich nur selbst.

weiter lesen … Schritte in die Freiheit: Wie komme ich raus? (Teil 1)